DIE FIESTAS PATRIAS, zu deutsch: Vaterlandsfeiern, standen dieses Wochenende auf dem Programm! Zunächst wurde am Freitag der Tag von San Jacinto gefeiert: Der Nordamerikaner William Walker hatte sich im Jahre achtzehnhundertfünfundfünfzig selbst zum Präsidenten Nicaraguas ernannt – sein Ziel war die Ausbeutung des Landes und der Leute zugunsten der Vereinigten Staaten von Amerika – ganz im Sinne der Theorie, Lateinamerika sei der Hinterhof Nordamerikas. Achtzehnhundertsechsundfünfzig erhob sich das nicaraguanische Volk gegen seinen „Präsidenten“, um sich seine Souveränität zurückzuerobern. In der Schlacht von San Jacinto wurden die „gringos“ vernichtend und endgültig geschlagen; dieser Sieg wird heute noch gefeiert. Berühmt geworden ist das Bild von Andrés Castro, der Byron Cole mit einem Stein erschlug, nachdem sich die Munition für sein Gewehr dem Ende zugeneigt hatte.
Der fünfzehnte September wird ebenfalls gefeiert: Im Jahr achtzehnhunderteinundzwanzig erlangte Mittelamerika die Unabhängigkeit von Spanien.
In den Schulen wird den Feierlichkeiten besonders viel Aufmerksamkeit gewidmet – die „Schulbands“, bestehend aus ein wenig Glockenspiel, einer kleinen Bläsergruppe und unverhältnismäßig viel Perkussion, hatten schon seit Wochen tags und nachts geübt und man konnte in den Straßen immer wieder Mädchen sehen, die von ihren Tanzproben kamen.
Am Freitag war dann der erste der beiden großen Tage.
Die bandas zogen mit Instrumenten und uniformiert durch die Straßen, die Tänzerinnen, stets leicht bekleidet, begleiteten sie. Dieser Umzug diente dazu, dass sich alle Gruppen schon einmal vorstellen konnten. Am Samstag folgte das wichtigste Event: Die Gruppen der diversen Schulen präsentierten ihre eigentlichen Programme im alten Baseballstadion vor großem Publikum. Es gab viel zu hören und einiges zu sehen – von einfach Cheerleadertänzen bis zu großen Choreographien.
Jetzt ist der ganze Spuk vorüber – mal sehen, was nach den wichtigen Terminen im Juli (Tag der Revolution), August (Fiestas Patronales) und September noch auf uns zukommt. Ob der Oktober ohne solche Feiern über die Bühne gehen wird? Kaum zu glauben, aber das ist wohl zu erwarten...
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3 Kommentare:
Die scheinen ja wirklich ganz anders mit so etwas umzugehen. Nationalfeiertage und Schule werden in Deutschland ja so gut wie's nur geht von einander getrennt.
achja, ich war's übrigens
Hannes
Schöne Fotos!..
Ich denke, dass es nicht "erschreckend" sein muss, wenn bei den Festzügen auch die kleinen Mädchen mittanzen...solange sie nicht dazu gezwungen werden (was ich aber jetzt mal nicht glaube). Bei uns rennen die Mädels halt alle zum Ballett,(wo sie auch superkurze Röckchen tragen)- die Eltern blechen fleißig was dafür-...und dort haben sie dann -zumindest für solche Anlässe - die Chance, etwas zu lernen, was auch mit Musikalität und Rhythmusgefühl zu tun hat. Vielleicht trägt es auch zusätzlich noch zu einem gesunden Selbstbewußtsein bei. Weiß`mers?!?
Ist doch außerdem schön, wenn`s was zu feiern gibt, oder net? :-)
Que te vaya bién! Abrazo, Moni
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