Ein wenig Ruhe

ES IST SCHÖN, seine Ruhe zu haben! Auch wenn hier ständig Autos mit Boxen auf dem Dach durch die Straßen fahren, um so laut wie es nur geht Werbung für alles Mögliche zu machen und die neuesten Neuigkeiten zu vermelden – trotz der Musik die zu jeder Tageszeit aus irgendeinem Haus plärrt – auch in Anbetracht der Tatsache, dass abgesägte oder komplett fehlende Auspuffs durchaus normal sind – trotz allem merke ich hier immer wieder, wie viel Ruhe ich hier habe. Und das, obwohl ich unter der Woche in der Regel acht Stunden arbeite!

Ohne Fernseher, ohne grenzenlosem Internetzugang, ohne Guthaben auf dem Handy lebt es sich scheinbar einfach entspannter! Ich habe weniger vermeintliche „Verpflichtungen“, kann ganz ruhig das erledigen, was ich erledigen muss und was ich erledigen will. In der Zeit, die mir dann noch übrig bleibt, lande ich dann entweder doch am Computer, um Blog und Monatsbericht und Mails zu schreiben oder komme dazu, etwas zu lesen oder plaudere ein wenig mit denen, die gerade da sind. Das schöne daran: Nie schwirrt mir die nächste Pflicht im Hinterkopf herum, nie stehe ich unter Zeitdruck – ein ganz ungewöhntes Gefühl, irgendwie!

Um noch ein paar Informationen loszuwerden: In der Bibliothek ist soweit alles in Ordnung, der Zirkus wird jetzt besser besucht – es kommen rund zwanzig Kinder und Jugendliche – und das Training läuft momentan auch geregelter ab. Nach meinem kleinen Durchhänger vor einer Woche bin ich inzwischen wieder voll auf der Höhe; das liegt nicht nur am vielen Schlaf vom Wochenende und dem Sieg des BVB im DFB-Pokal, sondern auch daran, dass ich das Gefühl habe, von der Arbeit, die mit der Bibliothek und dem Zirkus und den damit verbundenen Dingen zu tun hat, doch noch früh genug „erfüllt“ zu werden.

Ich bin also sehr zuversichtlich und verbleibe mit herzlichen Grüßen aus dem warmen Ocotal! (Ist es bei euch auch noch so heiß, wie es kürzlich war, oder sind die Temperaturen wieder deutscher geworden?)