Gesund zurück!

MEIN LIEBES OCOTAL... Gestern Abend kamen wir wieder an. Einen Monat lang kam mir immer der Gedanke, was denn wäre, wenn der Bus irgendwann den Geist aufgeben würde - all das kann nun endlich vergessen werden!

Nach León fuhren wir nach Masaya, wo Sebastian schon mal sein Gepäck auslud. Zudem stand die letzte Reparatur an: Die Elektronik. Dann traten wir die letzte Etappe an: Nach Ocotal! Es war gleichzeitig die erste Nachtfahrt - in den anderen Ländern hatten wir das wegen der Sicherheit und des defekten Lichtes erfolgreich vermieden. Kurz vor dem Ziel hielten wir noch in der Bar "Los Talibanes", um ein letztes Reisebier zu trinken. Danach ging es durch Regen und Dunkelheit in die Segovianischen Berge; vor Ocotal hörte der Regen auf, wir konnten die illuminierte Stadt vom mirador aus sehen und aßen, bevor es in die Familien ging, in einem comedor.

Die Ankunft in der Familie war sehr nett und hat mich sehr gefreut. Nur etwas länglich gestalteten sich die Dialoge: Nach all den Strapazen und Erlebnissen in den letzen vier Wochen freute ich mich auch auf mein Bett!

Die Reise endete schließlich mit der Übergabe des Autos. Das war ein weniger erfreulicher Teil: Wir hatten viertausend Dollar gezahlt und bekamen, vertragsgemäß,dreitausend wieder zurück. Aber für die Reparaturen, für die wir insgesamt immerhin mehr als sechshundert Dollar zu zahlen hatten, wollte der Herr nicht aufkommen. Wir wollten, dass er uns die Hälfte zahlt; immerhin waren die Bremsen von Anfang an nicht mehr neu und hätten bald ausgewechselt werden müssen. Kühler und Zylinderkopfdichtung funktionierten auch von Anfang an nicht einwandfrei und die Lichtmaschine kann uns gar nicht in gutem Zustand übergeben worden sein. Aber nicht einmal zweihundert Dollar wollte Leonidas uns ersetzen - am Ende kamen wir auf hundertzwanzig bucks.

Dennoch: Die Reise war toll, das kann uns niemand nehmen, und das Geld interessiert bald niemanden mehr...