Showtime

NICHT VIEL NEUES gibt es aus Ocotal zu berichten. „Dann schreibe ich eben nichts“, könnte die logische Konsequenz lauten – aber ab und zu, finde ich, kann ich mich einfach so melden.

Diese Woche stand ganz im Zeichen des Zirkustrainings: Weil wir am Sonntag eine kleine Präsentation haben werden, mussten wir ein wenig ranklotzen, um ein paar Nummern zu erarbeiten. Also verlängerten wir das Training um eine halbe Stunde und hatten somit von Montag bis Donnerstag jeweils neunzig Minuten Zeit zum Proben. Und im Gegensatz zu einer gewissen Fußballmannschaft aus dem Ruhrpott, die in dieser Zeit nicht über ein Unentschieden gegen die Frankfurter Eintracht hinauskommt, wussten die Zirkuskinder die Zeit zu nutzen!

Trotzdem bleibt die Angelegenheit spannend: Julian und ich halten uns in Organisationsfragen weitgehend zurück und versuchen, Bélgica und Juvenat zu unterstützen, indem wir die „richtigen Fragen“ stellen – ob am Ende der Ton vor Ort funktionieren wird, ob der Transport der Materialien auf die Beine gestellt wird und ob die Kinder pünktlich zum vereinbarten Treffpunkt kommen werden: Das beeinflussen wir dieses Mal nicht!

Dahinter steckt nicht etwa irgendeine böse Absicht, sondern der Gedanke, dass Juve und Bélgica und auch die Kinder und Jugendlichen vom Zirkus auf diese Weise viel mehr mitbekommen und lernen können; das ist wie beim Autofahren: Auf dem Beifahrersitz kann man sich den Streckenverlauf viel schlechter merken als der Fahrer – und wenn man sich als Fahrer verfährt, weiß man beim nächsten Mal bescheid, wo es langgeht.

Diesen Sonntag steht also die erste Show an – am nächsten Samstag folgt dann eine Aufführung im Rahmen des Geburtstages von Radio Segovia. Und Ende November steht eine große Zirkus-Jahres-Abschluss-Veranstaltung an!