NACH DEM ZIRKUS ist es natürlich Zeit, ein wenig über die Geschehnisse der letzten zwölf Tage zu schreiben. Es ist viel passiert – hier ein kleiner Überblick!
Am vierten Oktober kam eine Gruppe, bestehend aus Jugendlichen der Zirkusse aus Bierstadt und dem Schelmengraben, deren Leitern, einer Mitarbeiterin des Jugendamtes und Marbod (vom Verein). Die sechzehnköpfige Delegation kam im Centro de Capacitación, einem Tagungszentrum von INPRHU, das mit der Hilfe von Nueva Nicaragua Wiesbaden errichtet wurde, unter und wurde dort eine Woche lang versorgt/verwöhnt.
Täglich fand auch Zirkustraining statt – dazu kamen auch die Kinder vom Zirkus Ocotal ins Zentrum. Jonglage, Akrobatik, Einrad und Diabolo waren die wichtigsten Disziplinen und die Kinder von hier genossen es sichtlich, wieder einmal „professionelle“ Lehrer zu haben und neue Tricks kennenzulernen – andererseits kann ich mir den Eifer, mit dem sie trainierten, nicht erklären: Auch in den Pausen und nach Ende des Programms wurden sie des Übens nicht müde und nutzten die jede Sekunde, um die eigenen Fähigkeiten auszubauen!
Um so eisern trainieren zu können, ist natürlich auch viel Disziplin nötig – und hier kamen wir als Verantwortliche in kleine Schwierigkeiten: Es gab für die Fahrt nach Corinto, die nach einer Woche Workshop in Ocotal stattfinden sollte, lediglich achtzehn Plätze, von denen schon mindestens zwei für Betreuer besetzt waren; am Workshop selbst nahmen jedoch mehr als zwanzig Kinder teil, sodass uns die Qual der Wahl blieb.
Am Ende der Woche, in deren Verlauf die Wiesbadener die Gaviotas kennenlernen konnten, den Cerro de la Cruz bestiegen und die Möglichkeit bekamen, ein paar der Familien der Ocotaler Zirkuskinder kennenzulernen, stand dann die Zirkusshow auf dem Programm – bis auf ein paar kleine und für Nicaragua typische Schwierigkeiten gab es keine Zwischenfälle.
Samstags ging es dann in einem großem Reisebus nach Corinto – sechs Leute durften nicht mitfahren; zwei wegen ihres Verhaltens, vier wegen ihres Alters. Für einige der Kinder und Jugendlichen von hier sollte es die erste richtige Reise überhaupt werden, die erste ans Meer sowieso.
Weil der Aufenthalt in Corinto von der dortigen Gruppe geplant wurde, wurde uns, Julian und mir, viel Last von den Schultern genommen, sodass auch wir viel Zeit hatten, ein wenig zu entspannen. Trotzdem war viel von dem Gebotenen nicht optimal – die Unterbringung löste Ärger aus, die Unzuverlässigkeit der Corinter Gruppe war teilweise schlimm und die Tatsache, dass man ohne zu fragen, Gastclowns eingeladen hatte, wurde nicht gerade mit Begeisterung aufgenommen. Doch obwohl am Ende auch noch die Aufführung in die Hose ging, war die Stimmung nicht schlecht – die Gruppe aus Deutschland kam der unseren immer näher, und so wurde am Schluss der gemeinsamen Zeit nicht ohne Grund von einer großen Familie gesprochen. Auch innerhalb unserer Gruppe kam man sich gegenseitig näher, sodass ich sehr zuversichtlich bin, dass die Arbeit mit den Kindern fortan noch besser wird.
Es gilt nun, die Begeisterung aus den vergangenen Tagen so weit wie möglich weiterzutragen, weiter zu trainieren, Shows an Land zu ziehen – und im kommenden Jahr mit einer tollen Gruppe nach Deutschland zu reisen!
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1 Kommentar:
Huhu!
Viel erlebt und noch viel vor...Das passt zu dir. ;-)
Riesenerfolg und -spaß für deine weitere Laufbahn in Nicaragua wünsche ich dir!
liebe Grüße,
Patrik P.
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